Unerfüllter Kinderwunsch Beitragsbild | MensSana Themenwelt

Unerfüllter Kinderwunsch und Mikronährstoffe

Ein unerfüllter Kinderwunsch und Mikronährstoffe sind relevante Themen bei der Betrachtung von Fruchtbarkeitsproblemen. Stress und ungesunde Lebensführung können die Spermienqualität beeinträchtigen. Antioxidantien wie Coenzym Q10 und Zink können helfen, diesen Effekten entgegenzuwirken. Eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichem Eiweiß und wenig gesättigten Fetten unterstützt die Fruchtbarkeit, bietet jedoch keine Garantie. Professionelle Unterstützung kann Paaren helfen, den Kinderwunsch erfolgreich umzusetzen.

Gibt es Zusammenhänge zwischen einem unerfüllten Kinderwunsch und Mikronährstoffen?

Während das Glück einer eingetretenen Wunsch-Schwangerschaft nach außen getragen und mit dem Umfeld geteilt wird, spielt sich das Thema Kinderwunsch in der Regel im Verborgenen ab. Insbesondere das Bestehen eines unerfüllten Kinderwunsches kann für viele Paare eine langwierige Belastung darstellen, ist jedoch keine Seltenheit. In Deutschland ist davon etwa jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren betroffen [1].

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Wenn nach mehr als 12 Monaten bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintritt, wird nach WHO-Definition von Unfruchtbarkeit (Infertilität) gesprochen. Die Ursachen dahinter sind divers und können die Fortpflanzungsorgane beider Geschlechter betreffen [2]. Dazu zählen etwa Geschlechtskrankheiten, hormonelle Störungen oder organische Defekte [3]. Der wohl bekannteste Auslöser ist die biologische Abnahme der Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter der Frau. Dennoch werden bei rund 50 % der Unfruchtbarkeitsprobleme männliche Faktoren als Hauptursache festgestellt. So wurde über die letzten Jahrzehnte ein kontinuierlicher Rückgang der Spermienqualität beobachtet [4, 5].

Die Fertilität von Männern und Frauen wird nicht nur durch biologische Störungen beeinträchtigt, sondern auch durch ungesunde Lebensführung. Dazu zählen Über- und Untergewicht, Stress, schwere körperliche Belastungen und exzessiver Sport sowie Nikotin und Alkohol. Diese Lifestyle-Faktoren verändern die Hormonregulation und bringen den Hormonhaushalt damit aus dem Gleichgewicht. Bei Männern wird dadurch die Spermienqualität vermindert, bei Frauen kommt es zu Zyklusstörungen [3, 5].

Zu den ungesunden Lifestyle-Faktoren zählt auch ein ungünstiges Ernährungsmuster. Den größten negativen Einfluss unter den Nahrungskomponenten haben dabei Trans-Fettsäuren auf die Fruchtbarkeit. Sie sind in hohem Anteil in hochverarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Auch Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren (z.B. rotes Fleisch) oder Einfachzuckern (z.B. Süßgetränke) wirken sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit aus. Förderlich sind hingegen pflanzliches Eiweiß anstelle von tierischem, Antioxidantien sowie ausreichend Ballaststoffe. Eine Ernährung reich an Antioxidantien, Ballaststoffen und pflanzlichem Eiweiß sowie geringer Zufuhr von ungesunden Fetten und Einfachzuckern wirkt sich demnach positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Das wird von einer pflanzenbetonten Ernährung im Sinne einer mediterranen Diät erfüllt, die generell als sehr gesundheitsfördernd gilt. Dazu gehört ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse, Olivenöl, Vollkorngetreide, Nüssen und Hülsenfrüchten, während tierische Produkte lediglich moderat konsumiert werden. Rotes Fleisch, hochverarbeitete Lebensmittel und Süßes werden nur selten verzehrt [5].

Insbesondere Antioxidantien stehen in einem positiven Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit des Mannes. Unfruchtbare Männer haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für erhöhten oxidativen Zellstress der Spermien. Antioxidantien wirken diesem oxidativen Stress entgegen und können folglich zur Verbesserung der Spermienqualität beitragen, was sich günstig auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Dieser positive Effekt wurde bereits für einige Antioxidantien nachgewiesen, darunter Coenzym Q10, Zink, Selen, Folsäure, Omega-3 Fettsäuren sowie Carnitin. Bestenfalls werden sie über eine ausgewogene Ernährung aufgenommen. Wo dies nicht möglich ist, können Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen [6, 7].

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass für eine erfolgreiche Befruchtung diverse Faktoren zusammenspielen müssen, von denen viele nicht kontrolliert werden können. Die Zufuhr von Mineralstoffen ist kein Wundermittel gegen einen unerfüllten Kinderwunsch, sondern ein Faktor unter vielen. Sie bietet eine Chance, keine Garantie. Wenn der Kinderwunsch langfristig zur Belastung wird und überwiegend Stress auslöst, der sich kontraproduktiv auf den Prozess auswirkt, kann medizinische und psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden. Professionelle Hilfe ermöglicht nicht nur die Klärung von Ursachen, sondern auch das Anwenden von konkreten Behandlungsmöglichkeiten, um bei der Verwirklichung eines Kinderwunsches behilflich zu sein.

Quellen

[1] BMFSFJ (2024) Ungewollte Kinderlosigkeit. https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/schwangerschaft-und-kinderwunsch/ungewollte-kinderlosigkeit/hilfe-und-unterstuetzung-bei-ungewollter-kinderlosigkeit-76012. Zugegriffen: 26. März 2024
[2] World Health Organization (2024) Infertility. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/infertility. Zugegriffen: 26. März 2024
[3] Informationsportal Kinderwunsch (2024) Informationsportal Kinderwunsch. https://www.informationsportal-kinderwunsch.de/kiwu. Zugegriffen: 26. März 2024
[4] Vander Borght M, Wyns C (2018) Fertility and infertility: Definition and epidemiology. Clinical Biochemistry 62:2–10. doi:10.1016/j.clinbiochem.2018.03.012
[5] Łakoma K, Kukharuk O, Śliż D (2023) The Influence of Metabolic Factors and Diet on Fertility. Nutrients 15(5). doi:10.3390/nu15051180
[6] Torres-Arce E, Vizmanos B, Babio N, Márquez-Sandoval F, Salas-Huetos A (2021) Dietary Antioxidants in the Treatment of Male Infertility: Counteracting Oxidative Stress. Biology 10(3):241. doi:10.3390/biology10030241
[7] Buhling K, Schumacher A, Eulenburg C zu, Laakmann E (2019) Influence of oral vitamin and mineral supplementation on male infertility: a meta-analysis and systematic review. Reproductive BioMedicine Online 39(2):269–279. doi:10.1016/j.rbmo.2019.03.099

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