Finde heraus, ob du Vitamin B12 brauchst

Ein Vitamin-B12-Mangel kann sich schleichend entwickeln und unterschiedliche Symptome verursachen:

• Frühe Anzeichen: Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Blässe
• Fortgeschrittene Symptome: Blutarmut (Anämie), Schwäche, Schwindel, Atemnot
• Neurologische Beschwerden: Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen, Muskelschwäche, Gangunsicherheit
• Psychische Symptome: Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmung

Einige Medikamente können die Aufnahme oder Verwertung von Vitamin B12 im Körper beeinträchtigen. Dies geschieht auf verschiedene Weise:

• Hemmung der Magensäureproduktion: Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol) und H2-Blocker reduzieren die Magensäure, die für die Freisetzung von Vitamin B12 aus der Nahrung notwendig ist. Protonenpumpenhemmer reduzieren außerdem die Menge des Transporters (intrinsischer Faktor), der für die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm notwendig ist.
• Beeinträchtigung der B12-Aufnahme: Metformin, ein Medikament gegen Diabetes, kann die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm verringern.
• Veränderte Darmflora: Bestimmte Antibiotika oder langfristige Einnahme von Medikamenten wie Antiepileptika können die Darmflora verändern und so die B12- Aufnahme stören.

Wer regelmäßig solche Medikamente nimmt, sollte seinen Vitamin-B12-Spiegel im Auge behalten und gegebenenfalls ergänzen.

Vitamin B12 ist essenziell für die Bildung roter Blutkörperchen und den Energiesstoffwechsel. Bei einem Mangel werden nicht genügend funktionsfähige rote Blutkörperchen gebildet, die Sauerstoff durch den Körper transportieren. Dies kann zu Blutarmut (Anämie) führen, wodurch Organe und Muskeln weniger Sauerstoff erhalten – die Folge ist Müdigkeit, Erschöpfung und Schwäche.
Zudem spielt Vitamin B12 eine wichtige Rolle im Nervensystem. Ein Mangel kann die Signalübertragung im Gehirn beeinträchtigen, was zusätzlich zu Konzentrationsproblemen und geistiger Erschöpfung führt.

Wenn unsere Verdauung gestört ist, kann das auch die Aufnahme von Nährstoffen stören. Wird beispielsweise zu wenig Magensäure produziert, kann Vitamin B12 schlechter aus dem Nahrungsbrei abgespalten werden. Zudem wird zu wenig „Intrinsischer Faktor“ produziert. Dabei handelt es sich um einen Transporter, der das Vitamin B12 binden muss, damit es im Dünndarm aufgenommen werden kann.

Der intrinsische Faktor (IF) ist ein Protein, das zusammen mit der Magensäure gebildet wird und für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm notwendig ist. Ohne diesen Faktor kann Vitamin B12 nicht im Dünndarm aufgenommen werden.

Ein Mangel an IF entsteht durch eine Störung in der Magensäureproduktion oder durch die Einnahme des säure-hemmenden Medikaments Protonen-Pumpen-Hemmer. Auch bei Magen-verkleinernden OPs wie zum Beispiel bei Magen-Bypass wird deutlich weniger IF gebildet.

Homocystein ist eine Aminosäure, die als Zwischenprodukt im Stoffwechsel entsteht. Normalerweise wird es mit Hilfe von Vitamin B12, B6 und Folsäure abgebaut.

Ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut kann auf einen Mangel dieser Vitamine hinweisen und ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da es die Gefäße schädigen kann. Ein Vitamin-B12-Mangel kann also zu einem Anstieg von Homocystein führen, was das Risiko für Arteriosklerose, Thrombosen und Schlaganfälle erhöht. Bei Vitamin B12-Mangel wird weniger Homocystein abgebaut und deshalb steigen die Werte. Das kann man im Blut messen. Zu hohe Homocystein-Spiegel sind ein sehr guter Hinweis für leere Vitamin B12-Speicher. Das Auffüllen der Speicher dauert ein paar Monate. Die Homocystein-Spiegel im Blutbild sinken also frühstens nach etwa 12 Wochen ab.